Die Marktturbulenzen im ersten Halbjahr haben dazu geführt, dass die heimische Fondsbranche unterm Strich wesentlich weniger Neugeschäft verbuchen konnte. Aber es gab auch Gewinner: Mischfonds sammelten fast so viel Kundengelder ein, wie im ersten Halbjahr 2021.
Laut den aktuellen Zahlen des Fondsverbands BVI änderten sich im ersten Halbjahr die Vorzeichen im heimischen Fondsgeschäft. Im ersten Quartal sammelten die offenen Publikumsfonds noch 14,1 Milliarden Euro an neuen Kundengeldern ein. Im zweiten Quartal zogen die Anleger dann aber netto 5,5 Milliarden Euro ab – davon allein im Juni fünf Milliarden.
Das Neugeschäft von Aktienfonds ist im ersten Halbjahr aufgrund der Börsenturbulenzen deutlich zurückgegangen. Sie erhielten nur noch rund fünf Milliarden Euro neue Gelder, fast ausschließlich in aktiv gemanagte Fonds. Im gleichen Vorjahreszeitraum flossen Aktienfonds noch 35,4 Milliarden Euro zu, davon knapp die Hälfte in Aktien-ETFs.
Dagegen bleiben Mischfonds weiterhin gefragt und verbuchten in den ersten sechs Monaten des Jahres Nettomittelzuflüsse in Höhe von 16,3 Milliarden Euro. Damit knüpfen sie an den Vorjahreszeitraum an, als ihnen 16,9 Milliarden Euro zugeflossen waren.
Die steigenden Inflationsraten führten offensichtlich dazu, dass Anleger sich vermehrt von den zinsarmen Geldmarkt- und Rentenfonds trennten. Insgesamt wurden im ersten Halbjahr rund 13 Milliarden Euro aus diesen Fondskategorien abgezogen. Das war auch der Grund, warum die Publikumsfonds im zweiten Quartal unterm Strich 5,5 Milliarden Euro Mittelabflüsse verbuchen mussten – das erste Minus seit dem Ausbruch der Corona-Pandemie Anfang 2020, als Anleger elf Milliarden Euro aus Fonds abzogen.